INGEBORG BACHMANN – Radikal Schreiben, Lieben, Leben
Salongespräch mit Usula Baltz-Otto
Aufzeichnung des Livestreams vom 14.11.2023 im Aktionsradius Wien
„Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar.“ – so hat die Dichterin Ingeborg Bachmann ihr radikales, kompromissloses Schreiben begründet. Sie gilt als eine der wichtigsten Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen ihrer Generation. Geboren am 25. Juni 1926 in Klagenfurt, wurde sie durch einen Auftritt vor der Gruppe 47 als Lyrikerin bekannt. Nach Gedichtbänden publizierte sie Hörspiele, Essays, zwei Erzählungsbände sowie ihren einzigen vollendeten Roman, Malina. Sie studierte Philosophie in Wien, lebte in Zürich, Berlin, Rom und hielt ab 1959 Poetik-Vorlesungen an der Universität Frankfurt. Ingeborg Bachmann starb am 17. Oktober 1973 in Rom.
Zum 50. Todestag widmeten wir der Schriftstellerin diesen Abend im Aktionsradius, mit kurzen filmischen Impressionen und einem Salongespräch mit Dr. Ursula Baltz-Otto, moderiert von Andrea Hiller. Usula Baltz-Otto hat sich ein Leben lang mit der Dichterin beschäftigt, sie hat die erste Poetikvorlesung Bachmanns in Frankfurt miterlebt, sich mit ihrem Werk befasst und nun Bachmanns Briefwechsel mit Paul Celan und Max Frisch aufgearbeitet. Bachmann war keine verklärte Lyrikerin. Sie war in intensiver Auseinandersetzung mit der Welt – und in ständiger Flucht vor der Welt. Geprägt durch den Einmarsch von Hitlers Truppen in Klagenfurt ist ihr Werk eine wichtige Aufarbeitung in der Nachkriegszeit.