LUFTBRÜCKE Wien – Beirut
Ausstellung & Performance
Aufzeichnung vom 28.9.2022 im Aktionsradius Wien
Ein künstlerischer Brückenschlag mit Werken von Selim Mawad und Musik von Marwan Abado. Organisation: Emil Kohlmayr.
Einmal mehr kreist der Phönix über dem Trümmerfeld Beirut. Versprechungen werden gemacht und außerdem ein verhängnisvoller Pakt zwischen Volk und dem berüchtigten Vogel geschlossen:
„We shall rise again!“ – „Wir werden wieder auferstehen!“
„Seit uralten Zeiten verbrennt dieser Vogel zu Asche, um daraufhin wieder aus ihr aufzuerstehen. Dabei kostet es jedes Mal tausende Opfer und außerdem ein Vermögen.
Der Phönix soll nicht aus unserem Leichnam auferstehen!
Der Pakt muss aufgelöst werden!
Die Wahrheit muss ans Licht kommen!
Und dafür muss unser Bewusstsein in die Luft fliegen!“
Selim Mawad – geboren in Sydney, aufgewachsen im Libanon, arbeitete mehr als 25 Jahre in krisengebeutelten Ländern im Bereich Menschenrechte und Konfliktlösung. Er lebte im Nahen Osten, Afrika und Latein-Amerika, bevor er sich als Autodidakt der Kunst und Malerei widmete. Seine Werke umfassen Malerei, Skizzen, Graffiti, Comic und Artikel, in welchen er die Themen Gewalt, humanitäre Krisen und soziale Ungerechtigkeit verarbeitet.
Eine Ausstellung über universelle Gewalt, Resilienz und Verwundbarkeit – und über die Kraft und Weisheit, die im Trauma verborgen liegt.
Der Maler begegnet an diesem Abend auf kreative Weise dem Musiker Marwan Abado im Rahmen eines performativen bunten Klangdialogs. Ein Raum der Gewaltlosigkeit wird erlebbar und lädt die BesucherInnen ein, sich dem Moment hinzugeben und selbst am kreativen Prozess Teil zu nehmen.
Marwan Abado – palästinensischer Herkunft, geboren in einem Flüchtlingslager in Beirut, ist in Wien lebender und international tätiger Musiker und Sänger, welcher in den Klangwelten des Orients und Okzidents beheimatet ist. Mit den Klängen seiner Oud wird er einerseits Eigenkompositionen, Vertonungen zeitgenössischer arabischer Dichter, aber auch Improvisationen dem Abend beisteuern.
Im Rahmen des Abends wird der Kurzfilm von Nicola von Leffern und Jakob Carl Sauer über die Performance „An August Carcass“ von Selim Mawad gezeigt. Emil Kohlmayr lädt anschließend, gemeinsam mit den KünstlerInnen und dem Publikum, zu einem Gespräch über die Situation im Libanon sowie zu einem Austausch von Erfahrungen mit Traumata-Resilienz und etwaigen Heilungsansätzen.